Forrás: Apotheken Umschau. Szerző: Saskia Kern.
Mit dem Naturfarbstoff lassen sich Haare dauerhaft färben, aber auch sogenannte Henna-Tattoos anfertigen. Ist die Substanz wirklich so harmlos wie sie klingt?
Bereits die alten Ägypter kannten Henna als Pflanzenfarbstoff und nutzten ihn, um sich Haare, Nägel und Finger zu färben. Auch heute wird Henna in der Kosmetik verwendet – bei uns in erster Linie zum Haarefärben. In anderen Ländern und Kulturen, etwa Indien, setzen die Menschen Henna häufig zu besonderen Anlässen ein, zum Beispiel bei einer Hochzeit: Dann verzieren sie die Hände mit kunstvollen, oft symbolisch oder rituell bedeutsamen Ornamenten (Mehndi-Malerei).
Auch bei uns kann man sich inzwischen Henna-Tattoos machen lassen oder sie mithilfe von Schablonen selbst auf die Haut malen. Urlauber kommen hin und wieder am Ferienort auf den Geschmack und lassen sich zu einem günstig angepriesenen Henna-Tattoo verführen.
Vorteile der sogenannten temporären Tattoos, auch Body-Painting genannt: Anders als bei normalen Tätowierungen werden keine Farben in die Haut gestochen, damit verbundene Infektionsrisiken und Schmerzen entfallen. Und das Tattoo verblasst, sobald sich die oberste Hautschicht komplett erneuert hat.
Was ist Henna?
Henna ist ein rotgelber Farbstoff, der aus den Blättern des Hennastrauches (Lawsonia inermis) gewonnen wird. Wesentlicher Bestandteil von Henna ist das Pigment Lawson, das für die charakteristische Farbe verantwortlich ist. Der Farbstoff wird gewonnen, indem die Blätter der Pflanze getrocknet und zu einem Pulver zerrieben werden.
Künstlich hergestelltes Henna: In Kosmetika verboten
Mittlerweile lässt sich Henna auch künstlich herstellen. „Chemisch nachgebildeter Hennafarbstoff ist aber in kosmetischen Mitteln verboten“, stellt Dr. Annegret Blume klar, die die Kommission für Kosmetische Mittel am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) leitet. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass er genotoxische Eigenschaften aufweist.“ Das bedeutet: Der Farbstoff kann möglicherweise das Erbgut verändern.
Aber auch das natürliche Pigment Lawson war unter entsprechenden Verdacht geraten, nicht zuletzt durch Hautprobleme infolge Henna-Tattos. „In seiner traditionellen, pflanzlichen Zubereitungsart ist der Hennafarbstoff aber unbedenklich. Das hat die europäische Kommission für Verbraucherschutz 2013 bestätigt“, sagt Blume. Dabei beziehen sich die Experten ausdrücklich auf reines, natürliches Henna-Pulver, wie es als Haarfärbemittel dient. Um zu bestätigen, dass Henna generell unbedenklich ist, sind noch weitere Untersuchungen nötig.
Henna als Haarfärbemittel
Haarfärbemittel aus Henna färben das Haar dauerhaft. Das heißt: Die Farbe lässt sich nicht auswaschen, sie muss auswachsen. Das Pulver wird zum Färben mit kochendem Wasser vermengt, zu einem Brei angerührt und noch warm ins Haar eingearbeitet. Die Masse hat einen strengen Geruch. Es gibt auch fertige Mischungen. Um einen anhaltenden Effekt zu erzielen, muss das Henna-Gemisch bis zu zwei Stunden oder länger einwirken. Je länger die Einwirkzeit, desto intensiver das Ergebnis. „In dieser Zeit reagiert Henna mit den Proteinen der Haare, den Keratinen“, erklärt Expertin Blume. Das Resultat: je nach Haartyp, Eigenfarbe und -vorbehandlung verschiedene Rottöne.
Mitunter bestehen sogenannte Henna-Haarfärbemittel nicht nur aus dem Naturprodukt. Um den Färbeprozess zu beschleunigen oder einen intensiveren Farbton zu erzeugen, geben manche Hersteller teilweise Chemikalien zu, etwa den künstlich hergestellten Farbstoff para-Phenylendiamin (PPD).
Vorsicht, Allergie-Risiko!
PPD beziehungsweise einige Reaktionsprodukte der Substanz besitzen unter bestimmten Voraussetzungen ein stark allergieauslösendes und auch genotoxisches Potenzial. Sensibilisierend wirken die Stoffe besonders bei längerem Hautkontakt und abhängig davon, welche weiteren Bestandteile die Henna-Haarfarbe aufweist. Henna selbst gilt nicht als allergieauslösend. In Haarfärbemitteln ist PPD bis zu einer bestimmten Konzentration zulässig, wenn weitere Stoffe („Kuppler “) in ausreichender Menge enthalten sind, die PPD binden. Dadurch entsteht ein normalerweise unschädlicher Farbstoff im Haar.
Dagegen wurde in einigen Henna-Haarfärbemitteln das Vorhandensein von PPD ohne Kupplerstoffe festgestellt: ein erhebliches Gesundheitsrisiko.
Para-Phenylendiamin findet sich des Weiteren häufig in den Gemischen, aus denen sich Henna-Tattoos anfertigen lassen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt deshalb vor Henna-Tattoos als Urlaubssouvenir. PPD erfüllt in der Körperbemalung folgenden Zweck: Durch Zugabe von PPD wird der Eindruck eines klassischen Tattoos erweckt, da die Substanz die ursprünglich orange-braune Körperbemalung dunkler wirken lässt – sogenanntes schwarzes Henna. Außerdem ist das Tattoo schneller fertig.
Dass die Anwendung von PPD als Zusatz in Hautfärbemitteln europaweit verboten ist, stört so manchen Körperkünstler an fernen Stränden wenig. Manchmal wird sogar einfach PPD-haltiges Henna-Haarfärbemittel verwendet. Und: Schwarzes Henna ist kein reines Henna.
Besonders Henna-Tattoos problematisch
Insbesondere Henna-Tattoos besitzen aufgrund des potenziellen Bestandteils PPD ein hohes allergenes Risiko. Denn bei Anfertigen eines Tattoos – und solange das Tattoo hält – kann die Substanz dort auf die Haut einwirken, also für längere Zeit. Als Folge können Juckreiz, schmerzhafte Rötungen und Schwellungen auftreten. Es entsteht ein sogenanntes Kontaktekzem.
Die Hautreaktionen entwickeln sich meist innerhalb von zwei bis zehn Tagen. „Bisweilen bilden sich sogar Entzündungen und offene Wunden, die sehr langsam heilen“, erläutert Blume. Nicht selten bleiben dann hässliche Narben, Farbstörungen und vermehrte Lichtempfindlichkeit der Haut zurück. Expertin Blume warnt vor einer weiteren Folge von Henna-Tattoos: „Betroffene sind ihr restliches Leben gegenüber PPD sensibilisiert.“
Das Problem dabei: Der künstliche Farbstoff kommt in zahlreichen Produkten vor. Wer einmal auf PPD beziehungsweise dessen Abbauprodukte allergisch ist, muss unter Umständen auf viele Haarfärbemittel verzichten und den Kontakt mit dunklen Textilien oder verschiedenen Kunststoffen vermeiden. Noch schlimmer ist es, wenn sich die Allergie auch auf andere chemische Substanzen mit einer ähnlichen Struktur ausweitet. Die Betroffenen sind dann langfristig in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Zudem können verbliebene Hautschäden psychisch und sozial belasten.
Fazit: Henna selbst gilt als nicht allergieauslösend. Reine Henna-Naturhaarfarbe kann eine Alternative zu chemisch hergestellten Haarfärbemitteln sein. Verbraucher sollten jedoch genau die Bezeichnung und Zusammensetzung des Produkts studieren und auf Angaben wie „PPD“ oder „Phenylendiamin“ achten. Wählen Sie vorzugsweise ein inländisches Markenerzeugnis. Wer auch andere chemische Rückstände meiden will, kann auf Produkte aus ökologisch kontrolliertem Anbau zurückgreifen.
Von Henna-Tattoos in Urlaubsländern rät das Bundesinstitut für Risikobewertung aus oben genannten Gründen vorsorglich ab. Aber auch bei in Deutschland angebotenen temporären Tattoos oder Internetware sollte man vorsichtig sein und das Produkt genau prüfen (Produktbeschreibung, Farbe, Geruch, Wirkzeit).
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